Rodos

Wenn die Kraft versiegt,
die Sonne nicht mehr wärmt,
dann ist der ewige Frieden eine Erlösung.
Wenn die Kraft zu Ende geht,
ist die Erlösung eine Gnade.
Wenn du an mich denkst,
erinnere dich an die Stunde,
in welcher du mich am liebsten hattest.

 

Rainer Maria Rilke

Über Rodos fällt es mir noch immer sehr schwer zu schreiben oder Bilder anzusehen oder auch nur an ihn zu denken. Es ist noch immer so frisch, er ist noch immer so präsent und es ist noch immer sehr sehr schmerzhaft.

 

Rodos war mein allererster eigener Hund, mein "Erstgeborener", mein Ein und Alles. Uns Beide hat etwas verbunden was man kaum beschreiben kann. Nie werde ich diesen innigen und intensiven Blick aus seinen Augen vergessen und nach sovielen gemeinsamen Jahren verstanden wir uns ohne viele Worte.

Rodos fand ich im September 1994 in Griechenland, auf der Insel Rhodos, da war er gerade mal vier oder fünf Monate alt, völlig verhungert und abgemagert und konnte kaum Essen bei sich behalten. Ich päppelte ihn ein bisschen auf und nahm ihn mit Nachhause. Ein Drittel meines Lebens verbrachte ich mit diesem Hund, er begleitete mich durch die ereignisreichsten Jahre meines Lebens, durch Höhen und noch mehr Tiefen und er war immer an meiner Seite. Als ich dann endlich meine Zufriedenheit und mein Glück fand, kamen wir beide ein wenig zur Ruhe und genossen einfach jeden Tag.

Rodos wurde älter und älter, war jedoch immer gut drauf. Im Frühling 2009 bekam er einen Schlaganfall, erholte sich aber wieder völlig, einige Monate später fuhr ihn ein Auto an und er brach sich eine Zehe, eine Rippe und das Jochbein, aber auch davon erholte er sich wieder völlig. Im Herbst 2010 jedoch begann der Anfang vom Ende. Rodos verlor seinen Appetit, aß immer weniger, wurde immer weniger, ich schleppte ihn wieder mal von einem Tierarzt zum anderen, weil ich immer noch die Hoffnung hatte, dass man etwas Behandelbares finden könnte, doch man fand nichts, nichts von dem man sagen könnte, es sei tödlich oder man könne es behandeln.

Rodos begann zu sterben und diese Zeit war für mich einerseits das Schlimmste, was ich jemals erleben musste, anderseits war es auch eine wunderschöne Aufgabe ihn dabei begleiten zu dürfen, ihn betreuen zu dürfen und einfach nur für ihn dazusein. An seinem letzten Tag, am 29. Oktober 2010, sagte auch er es mir, dass er nun soweit sei, ich rief meine Frau Doktor an und machte es ihm schön gemütlich und friedlich.

 

Dann wollte er noch einmal vor die Tür, stand nur da und sah von links nach rechts und verabschiedete sich, dann kam er rein, legte sich auf seinen Platz und war bereit....

 

Ich hielt ihn ganz fest in meinem Armen als er ging und mit seinem allerletzten Herzschlag starb auch ein Stück von mir....

 

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Tierarztpraxis Breitenlee

Dr. Susanne Schönkypl

Wenn sich ein Mensch

dazu entschließt

einen Hund anzuschaffen,

dann ist das

für den Menschen

eine planbare Zeit

seines Lebens.

 

Für den Hund

ist es dagegen

alles was er hat...

 

...es ist sein Leben!

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